Abenteuer Zoo(-direktorin)
Liebe Schülerinnen und Schüler,
was denkt ihr, ist es ein Abenteuer, Zoodirektorin zu sein? An einem normalen Arbeitstag verbringe ich viele Stunden am Schreibtisch und beschäftige mich mit der Verwaltung des Zoos. Das ist manchmal kompliziert, aber definitiv kein Abenteuer. Allerdings passiert in einem Zoo mit mehr als 5.000 Tieren in fast 500 Arten immer etwas Spannendes. Zum Beispiel, wenn eine riesige Transportkiste mit einem Nashorn darin mithilfe eines Krans in das Gehege gehoben wird, oder wenn ein Tiger-Kater zum ersten Mal mit seiner neuen Partnerin zusammenkommt, oder wenn die Geburt eines Jungtieres ansteht – da kann immer auch mal etwas schiefgehen. Deswegen müssen mein Team und ich stets aufmerksam und gut vorbereitet sein.
Neben dem Natur- und Artenschutz ist es unsere wichtigste Aufgabe, den Zoobesuch zu einem kleinen Abenteuer zu machen. Bei uns kann man Tiere von allen Kontinenten der Erde erleben. Manchmal muss man, wie bei einer echten Safari, Geduld aufbringen, um sie in ihren Anlagen zu entdecken. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, kann man tolle Beobachtungen machen. So kann man Vögeln beim Nestbau und Jungtieren beim Spielen zuschauen. Bei uns kann man beobachten, wie Pinguine unter Wasser „fliegen“ und Schlangen ihre Haut abstreifen. Viele finden auch den Besuch unseres Nachttierhauses besonders abenteuerlich. Wenn sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sehen wir die Tiere der Nacht durch ihre Gehege streifen.

Dr. Christina Geiger
Direktorin Zoo Frankfurt
Wenn ich das alles beschreibe, dann wird mir klar: Ja, meine Arbeit ist ein großes Abenteuer! Das liegt vor allem an den vielen unterschiedlichen und faszinierenden Tieren, die wir im Zoo Frankfurt betreuen dürfen.
Aber unser Wirken geht auch über den Zoo hinaus: Tiger, Orang-Utan und andere Arten sind bedroht, meistens vom Verlust ihrer Lebensräume. Unter dem Motto „Abenteuer Artenschutz“ versuchen wir, dem Verschwinden der Arten entgegenzuwirken, zum Beispiel, indem wir ausgewählte Schutzprojekte unterstützen. Das machen wir – gemeinsam mit vielen anderen Zoos –, damit auch zukünftige Generationen die Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen erleben können und die biologische Vielfalt auf unserem Planeten erhalten bleibt.
In ein „Abenteuer Artenschutz“ kann sich jede und jeder stürzen – das fängt schon mit einem Nistkasten für Wildvögel oder einer kleinen Blumenwiese an. Zögert bitte nicht. Das ist ein Abenteuer, das sich lohnt! Viel Spaß dabei!
Eure
Dr. Christina Geiger
Direktorin Zoo Frankfurt